Plapperfreudige Podcast-Pralinen
Shownotes
Während die Adventszeit draußen leise glitzert und die ersten Lebkuchen bereits als Grundnahrungsmittel durchgehen, rutschen Cathy und Christian in dieser Folge in ein Thema, das so präsent ist wie Parfümwerbung im Dezember: Werbung. In all ihren Phasen — die nostalgische, die peinliche, die sexistische, die sentimentale und die komplett überdrehte. Doch gestartet wird natürlich wie immer mit ein paar Alltagsanekdoten und einer liebevollen Bestandsaufnahme ihrer eigenen geistigen und digitalen Verfassung: Christians Genesungsstatus ist offiziell „wieder sprechfähig“, Cathy hingegen etwas „überkoffeiniert dank Weihnachtsmarktkaffee“. Dazu kommt der frisch eingerichtete himmeblabla-Shop, in dem der legendäre senfgelbe Hoodie und allerlei Merch erstanden werden kann. Die beiden versuchen sogar, das professionell klingen zu lassen — was ihnen 3,5 Sekunden gelingt, bevor es wieder mäandert.
Und damit hinein ins heutige Thema: Werbung. Alles, was uns geprägt, verstört (Werbung der 1950er, oida, wie sexistisch und rassistisch!), verzaubert oder wütend gemacht hat. Cathy und Christian erinnern sich an das dramatisch herzerweichende Edeka-Homecoming, das jeden emotional erwischt hat. Wir packen einen ganzen Rucksack an Fremdscham-Spots — von indiskreten Inkontinenzeinlagen über nackt Fahrrad fahrende Schmerzpatienten bis hin zu Stromberg, der inzwischen in gefühlt jeder dritten Werbekampagne denselben Charakter spielt. Die beiden seufzen, schwärmen und verzweifeln gleichermaßen.
Ein nostalgischer Ausflug folgt: ikonische Werbesprüche und Werbesongs. „Just do it“, „Quadratisch. Praktisch. Gut.“ oder „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ — die Claims, die sich in unser kollektives Hirn eingebrannt haben. Und natürlich die Musik: „Sail Away“, „Like Ice in the Sunshine“, „Inside“ von Stiltskin — plus eine kleine Zeitreise in die Ära, in der Levi’s-Werbung filmischer war als manche Hollywoodproduktion.
Auch die Werbung ihrer eigenen Kindheit wird seziert: Cathy erzählt herrlich entnervt vom Barbie-Pferd „Schleckermäulchen“, das ihr damals ernsthaft suggerierte, sie bekäme einen Wasseranschluss in ihr Kinderzimmer. Christian gesteht, dass seine Masters-of-the-Universe-Figuren eine Barbie als „romantisches Objekt“ hatten. Die beiden wühlen sich durch uralte Spots, toxische Rollenbilder und Durchhalteparolen in Orangetönen.
Wie immer darf die Subba Sach nicht fehlen: Christian bringt einen ganzen Strauß an „Oscars der Werbeverarschung“ mit — vom PETA-„Speziesismus des Monats“ über den goldenen Windbeutel bis zum goldenen Zaunpfahl für absurdes Gender-Marketing. Cathy kontert mit dringend benötigten Lichtblicken und liest eine Reihe guter Nachrichten vor, gesammelt von der Zeit: von neuen EU-Regelungen über Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen bis hin zur ersten Vierschanzentournee für Frauen. Ein wohliger Lichtblick mitten im Konsumkoller.
Der algorithmische Zustand der beiden ist ebenfalls Thema: Cathy wird derzeit auf Social Media von tätowierten, maskierten Thirst-Trap-Männern verfolgt — Ergebnis einer unschuldig gestarteten Dark-Romance-Recherche. Christians Algorithmus hingegen hat aufgrund kommender Podcastthemen eine leichte Schlüpfrigkeits-Tendenz entwickelt. Beide versuchen, durch Katzen- und Kuhvideos wieder auf den Pfad der Tugend zu gelangen. Spoiler: nur mäßig erfolgreich.
Das Schmankerl der Folge führt diesmal in zwei Richtungen: Cathy empfiehlt mit warmem Herzen die zweite Staffel von Nobody Wants This — eine Serie wie ein Becher Heißgetränk, süß, tiefgründig und herzerwärmend. Christian wiederum stellt Oliver Voss vor: Werbeguru, Plakate-Flüsterer und Meister der analytischen Klarheit. Eine herrlich nerdige Empfehlung.
Die Spotify-Playlist himmeblabla-Playlist füllt sich ebenfalls: Christian packt Introvert von Little Simz und Inside von Stiltskin drauf. Cathy ergänzt mit Sail Away (ja, dem Beck’s-Segelschiff-Song) und einer Like Ice in the Sunshine-Version der No Angels.
Und weil’s Tradition hat, endet die Folge mit dem Betthupferl: Karin, Quirin und Sabine stehen weiter in der Tropfsteinhöhle, auf der verzweifelten Suche nach Sebastian. Eine Taschenlampe. Ein Geräusch. Ein Schatten. Und Quirin, der fachkundig feststellt: „Das ist nicht Papa. Der rumpelt anders.“ Karin ballt die Fäuste. Und die nächste Episode wird’s richten.
Dieser Podcast wäre nicht möglich ohne Werbepartner. Deshalb: Behandelt sie bitte pfleglich :-) Diese Folge wurde unterstützt von PRECHTL
Aufnahme, Schnitt: Simon Gmach
Musik: Dominikus Fuchs
Spotify himmeblabla-Playlist.
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